Im 20. Jahrhundert kam es in Europa zu einer massiven Verschiebung von Handarbeit zu Verwaltungsarbeit. Zu Beginn des Jahrhunderts arbeiteten im Büro nur 10 % aller Mitarbeiter, während es zur Jahrhundertwende in den entwickelten Volkswirtschaften bereits 2/3 der Mitarbeiter waren. Dieser Trend setzt sich fort und mit dem schrittweisen Wandel unseres Lebensstils verlängert sich die Sitzdauer. Am Arbeitsplatz sind es täglich 6 – 8 Stunden, weitere 5 – 6 Stunden verbringen wir im Auto, vor dem Fernseher, am Esstisch oder im Theater.
Knorpel enthalten keine Blutgefäße. Vereinfacht gesagt, werden sie durch Ansaugen der Nährstoffe aus ihrer Umgebung ernährt, wobei die beim Stoffwechsel entstehenden Abfallprodukte in umgekehrter Richtung wandern – als ob man einen Schwamm auspressen würde. Das Ansaugen und Auspressen muss sich regelmäßig abwechseln, damit der Stoffwechsel im Knorpel optimal abläuft. Bei gleichbleibender Belastung wie gerade beim Sitzen, überwiegt das Auspressen und deshalb erhält der Knorpel zu wenig Nährstoffe.
Die Bandscheiben werden beim Sitzen ständig zusammengepresst und einem enormen Druck ausgesetzt, der um 50 % höher ist als beim Stehen. Beim Sitzen entsteht im Körper eine ständige Spannung. Skandinavischen Studien zufolge verdoppelt sich die Spannung in der Stellung beim Maschineschreiben. Das Schreiben auf der Computertastatur bringt die doppelte Spannung wie beim Maschineschreiben!
Ergonomie (aus dem Griechischen ergon Arbeit und nomos Gesetz) ist eine Wissenschaft, die sich mit der Optimierung menschlicher Tätigkeit befasst, und zwar insbesondere mit geeigneten Maßen und Formen von Werkzeug, Geräten, Möbeln und weiteren Gegenständen.
Das langfristige Konzept von RIM ist es, Sitzmöbel zu entwickeln und herzustellen, die den Bewegungsmöglichkeiten und den Maßen des menschlichen Körpers entsprechen. Der Grundpfeiler dieses Konzepts ist eine maximale Einstellbarkeit der Stuhlparameter wie Höhe, Breite, Tiefe sowie Winkel von Rückenlehne und Sitzfläche.
Die richtige Form von Sitzfläche und Rückenlehne unterstützt eine aufrechte Stellung der Wirbelsäule. Wichtig sind auch Lenden- und Beckenstützen.
Der Synchronmechanismus ermöglicht das sog. dynamische Sitzen. Es handelt sich um ein gleichzeitiges Bewegen von Rückenlehne und Sitzfläche, wobei der Gewichtsgegendruck individuell eingestellt werden kann. Sitzfläche und Rückenlehne folgen den Bewegungen des Sitzenden synchron und im richtigen Winkel, mit individuellem Gegendruck und ermöglichen so Haltungsänderungen des gesamten Körpers gemeinsam mit dem Stuhl. Der Nutzen entspricht dem beim beweglichen Sitzen. Dank der Bewegungssynchronisierung passt sich der Stuhl in jeder Arbeitsstellung optimal den Bedürfnissen des Sitzenden an und schafft so die Bedingungen für ein gesundes Sitzen, das keine Müdigkeit verursacht. Dies wirkt wohltuend auf die Wirbelsäule, schont die Bandscheiben und die Muskeln. Es kommt zu einem Motivierungseffekt.